Im Oktober 2010 eröffnete die Hospizgruppe Wülfrath e.V. das Trauercafé.
Es war ein großzügiges Angebot des ambulanten Pflegedienstes „Vierjahreszeiten“ , der Hospizgruppe die Räume des ehemaligen Cafés in der Schillerstraße für das Trauercafé zur Verfügung zu stellen. Inzwischen ist der Pflegedienst und somit auch das Trauercafe umgezogen. Das Trauercafe findet jetzt statt im „Corneliushaus“, Kirschbaumstraße 26 in Wülfrath. Ein geschützter Raum in freundlichem Ambiente, in Stadtnähe für Jedermann erreichbbar, so war es von Anfang an gedacht. Drei Mitarbeiter der Gruppe hatten sich Monate zuvor in Fortbildungsseminaren auf die Begleitung trauernder Hinterbliebenen vorbereitet. Mit Absicht wurde der Sonntag für das Trauercafé gewählt, weil trauernde Menschen besonders am Wochenende und an Sonntagen ihren Verlust wahrnehmen. Bei Kaffee und Gebäck, einer jahreszeitlich angepassten Tischdekoration kommen die anwesenden Gäste bald ins Gespräch.
Trauer ist eine ganz normale Reaktion auf schwere Verluste. In der Gemeinschaft erleben Trauernde, daß sie nicht alleine sind mit ihrer schweren Lebenskrise. Trauer kennt viele Ausdrucksformen – Angst, Wut, Zorn, Kapitulation, Depression oder Schulgefühle sind nur einige. Und jeder Mensch trauert anders. Der Weg aus der Trauer aber soll wieder zurückführen ins Leben. Trauernde dabei zu unterstützen, das haben sich die Mitarbeiter der Hospizgruppe zur Aufgabe gemacht. Einfühlsam gilt es, die Gespräche in der Runde zu führen, zu begleiten, Zuhören und Mitteilen wechseln einander ab. Trauer ist seelische Pflegearbeit. Zeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Verlust eines Menschen verändert die innere und äußere Wirklichkeit seines Angehörigen. Oft dauert es Monate, die Realität zu begreifen und zu akzeptieren. Oft fällt es innerhalb der Familie schwer, der Trauer Gehör, Raum, Geduld und Zeit zu gewähren. Im Konsenz mit Menschen, die in der gleichen Lebenssituation sind, wird manches besser verständlich. Hier darf sich erinnert und geweint werden, aber auch neu geplant und gelacht werden, geredet, zugehört und geschwiegen werden.
Inzwischen feiert das Trauercafé bals schon seinen fünften Geburtstag gefeiert. Die Resonanz und die Nachfrage zeigen sich in den Besucherzahlen. Hier treffen Trauernde auf Trost, Menschen, die Hilfe suchen, auf Menschen die Hilfe anbieten.
An jedem 4. Sonntag im Monat zwischen 15.00 – 17.00 Uhr sind Trauernde eingeladen in die Kirschbaumstraße 26, in das „Corneliushaus“
Um noch mehr ehrenamtlichen Mitarbeitern der Hospizgruppe die Fortbildung zur Trauerbegleitung zu ermöglichen, und so die Trauerarbeit auf mehrere Schultern zu verteilen, würde sich die Gruppe über Spendengelder freuen, die gezielt für diesen Zweck eingesetzt werden könnten.
Spendenkonto:
Hospizgruppe Wülfrath e.V
Kreissparkasse Düsseldorf ~~~ IBAN: DE81 3015 0200 0002 0648 63
Ein Ort zum Ausruhen für Trauernde auf dem Friedhof Wilhelmshöhe(2006)
Foto: A. Nacke