Im Frühjahr 2003 entstand durch Initiative der evangelischen Kirchengemeinden eine Gruppe von 8 Frauen und 2 Männern, die sich Hospizarbeit in unserer Stadt zur Aufgabe machte.
Nach einem sechsmonatigen Vorbereitungsseminar wurde die Gruppe in Anwesenheit der Gemeinde in einem Sendungsgottesdienst in ihre Arbeit entlassen.
Durch lebendige Öffentlichkeitsarbeit, Vorträge, Infostände und vor allem durch die Arbeit vor Ort wurde die Gruppe in der Kleinstadt schnell bekannt.
Stand der Hospizgruppe in der Wülfrather Fußgängerzone (2007)
Zahlreiche Anfragen aus dem damals noch bestehenden Krankenhaus, den örtlichen Alten- und Pflegeheimen aber auch aus dem häuslichen Pflegebereich forderten sehr bald die Präsenz der ehrenamtlichen Hospizbegleiter und -begleiterinnen.
Schwerkranke in der letzten Lebensphase begleiten, Ängste und Einsamkeit mit Sterbenden teilen und aushalten, pflegende Angehörigen bei ihrer schweren Aufgabe unterstützen, trauernden Hinterbliebenen im Gespräch Hilfe sein, das sind die Schwerpunkte von Hospizarbeit.
Schon sehr bald kam die Gruppe zahlenmäßig an ihre Grenzen. Eine zweite Gruppe fand sich zusammen und konnte nach eingehender Vorbereitung die Hospizinitiative auf 19 Mitarbeiter/innen verstärken.
Durch den ständigen Dialog mit den Pflegediensten, den Altenheimen, den Hausärzten, dem sozialen Dienst der Stadt und den Seelsorgern der Gemeinden entstand ein gut funktionierendes Netzwerk, dass ein fruchtbares Miteinander vor Ort ermöglichte.
Ab Januar 2007 hatte die Hospizgruppe ein eigenes Büro im Dienstleistungszentrum der Stadt Wülfrath; seit August 2018 ist sie in der Goethestraße 65 verankert.
Dort ist jeden Dienstag zwischen 14.00 und 16.00 Uhr Gelegenheit zu Gesprächen und Information.
Bürger, die Hilfe bei der Pflege ihrer schwerkranken Angehörigen brauchen, sind hier eingeladen, sich mit der ehrenamtlichen Arbeit der Hospizgruppe vertraut zu machen.
Auch zum Thema „Patientenautonomie am Lebensende“ bietet die Hospizgruppe Hilfe an.
Beim Erstellen einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht steht die Gruppe gerne mit einem ausgearbeiteten Konzept zu Verfügung.
Doch auch Hospizbegleiter brauchen Unterstützung und Betreuung. Einmal im Monat haben alle Mitglieder der Gruppe Gelegenheit zur Supervision, um unbewältigte Fragen und schwerwiegende Erfahrungen aufarbeiten zu können.
Nach vielen Jahren Hospizarbeit blickt die Gruppe auf eine Zeit des Lernens und Wachsens zurück. Ihr Dank gilt allen, die ihr in dieser Zeit Vertrauen entgegengebracht haben, in dem sie ihre Hilfe in Anspruch nahmen. Dank gilt aber auch denen, die mit ihren Spenden die Arbeit sowie die Aus- und Weiterbildung dieser ehrenamtlichen ambulanten Hospizgruppe ermöglicht haben.
Inzwischen ist eine dritte und eine vierte Gruppe ausgebildet worden. 21 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen stehen der Initiative zur Verfügung.
Am 29.9.2010 wurde der Verein Hospizgruppe Wülfrath e.V. gegründet (s. Aktuelles) und am 1. 4. 2011 begann die erste hauptamtliche Koordinatorin Frau Beate Krüger ihren Dienst für die Hospizgruppe. Hiermit waren alle Voraussetzungen geschaffen, um der ambulanten Hospizgruppe Wülfrath ab 2011 die Möglichkeit der Abrechenbarkeit über die Krankenkassen zu geben.
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Die Vorbereitung